Wales - Tour 2000 - Tag 16

Borth → Abergwynant

Wegbeschreibung Sonntag, 06.08.2000Länge
Borth → Ynysla → Tre'r-ddol → Eglwys Fach → Derwenlas → Machynlleth → Pennal → Aberdyfi → Tywyn → Bryncrug → Rhoslefain → Llangelynmin → Llwyngwril → Fairbourne → Arthog → Abergwynant75km
Σ888km

Heute bin ich um 8 Uhr aufgewacht. 15 Minuten später war ich beim Frühstücken. Um kurz nach 9 Uhr hatte ich alle meine Sachen aufs Fahrrad geladen und konnte aufbrechen.

Das erste Stück war die Strecke sehr flach. Bei Tre'r-ddol waren gerade die Aufbauarbeiten für den Markt im Gange, aber noch wurde nix verkauft, so daß ich weiterfuhr. In Eglwys Fach entdeckte ich einen Wasserfall. Als ich abstieg, um ihn mir anzuschauen, entdeckte ich daneben eine stillgelegte Wassermühle. Bei der äußerlichen Besichtigung (es war geschlossen) unterhielt ich mich mit 2 Engländern, die mir erklärten, daß es sich um einen Schmelzofen handelte, dessen Blasebalg mit dem Wasserrad angetrieben wurde.

Weiter ging es durch ein sehr schönes Tal, zuerst auf der Südseite nach Machynlleth, danach auf der Nordseite wieder Richtung Meer nach Aberdyfi. Dort holte ich mir Pasties und Milch. Als ich auf eine leere Bank am Hafen zusteuerte, kam mir ein Mann zuvor. Auf meine Frage, ob ich mich zu ihm setzen dürfte, sagte er "no". Dann erklärte er mir, daß seine Familie gleich nachkommen würde.

Ich suchte mir eine andere Bank und machte dort Brotzeit. Ich stellte fest, daß ich nach 40km Fahrt bereits 8km vom Ausgangsort entfernt war - dank der Aberdyfi Bay, die weit ins Land schneidet. Ich beobachtete, wie einige Yachten anlegten, zum Teil mit Piratenflagge!

In Tywyn, dem letzten größeren Ort vor der JH, kaufte ich fürs Abendessen ein. Auf der weiteren Fahrt wich ich ins Gras aus, so daß eine entgegenkommende Ambulanz einen Traktor überholen konnte - der Fahrer winkte mir dankbar zu. Bis zur JH gab es noch einige kräftige Steigungen und Gefälle, besonders steil war es kurz nach der Stelle, wo die Nebenstraße zur JH abzweigte.

Das Hostel war noch zu, und die angeblich offene Tür zur Members' Kitchen und den Toiletten ließ sich nicht öffnen. Also wartete ich auf einer Bank vor dem Hostel sitzend und las und schrieb Tagebuch. Nach einiger Zeit kam ein Engländer, und der bekam die Tür problemlos auf. Als ich es daraufhin nochmal probierte, gelang es mir auch - ich weiß nicht, was beim ersten Versuch schiefgegangen war.

Ich suchte erstmal die Toilette auf, dann kochte ich mir eine Tasse Tee. Dabei entdeckte ich auch den Trockenraum, der so warm war, daß man darin fast ohne Herd hätte kochen können. Beim Einchecken fragte mich der Warden, ob ich Deutscher sei und in Belgien geradelt sei, er glaubte, sich an mich zu erinnern. Das erste traf zwar zu, das zweite aber nicht.

Nach dem Einchecken wusch ich erstmal meine Radlklamotten und brachte sie in den Trockenofen, da ich wegen der Warteschlange sowieso noch nicht duschen konnte. Mittlerweile war die Warteschlange abgebaut und ich konnte duschen. Anschließend unterhielt ich mich im Zimmer mit zwei "Orienteerers" (Orientierungsläufern).

Dann ging ich wieder in die Küche, diesmal, um mein Abendessen zuzubereiten (Reis mit Banane). Als ich nach dem Essen nach meinen Radlklamotten sah, waren diese bereits fast trocken, so daß ich gleich noch den zweiten Satz wusch - ich wußte ja nicht, wann ich wieder so eine Trockengelegenheit bekäme.

Später habe ich in der Lounge gelesen und mich mit mehreren Orienteerers unterhalten, während ein paar Kinder ein fürchterlich lautes Spiel mit einem Aufziehmechanismus spielten. Als diese endlich im Bett waren, schrieb ich Tagebuch und las noch ein bißchen bei einer Kanne Tee.


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