Irland - Tour 1991 - Tag 40

Carrick-on-Shannon → Ballyconnell

Heute radelte ich erstmal in nördlicher Richtung. Von Drumshanbo bis Dowra ging es am Ostufer des Lough Allen entlang. Kurz hinter Dowra war dann der nördlichste Punkt meiner Tour erreicht, mitten in einer etwas trostlosen, menschenleeren Landschaft - außer der Straße gab es keinerlei Anzeichen von Menschen! Sonst ist fast überall in Irland mindestens ein Häuschen zu sehen.

An der weiteren Strecke fand ich wieder viele Brombeeren. Von der in Sichtweite verlaufenden Grenze zu Nordirland war nichts zu erkennen, da gibt es keinen Zaun, keine Mauer, keine Wachtürme. Die wahren Grenzstreitigkeiten spielen sich wohl doch eher in Belfast, Derry, Portadown und einigen anderen Städten ab - es ist ja auch kein Krieg zwischen der Republik Irland und Nordirland, sondern allenfalls einer zwischen in Nordirland lebenden Iren und Briten (bzw. den Radikalsten aus beiden Lagern).

In Ballyconnell fand ich ziemlich schnell jemanden, der wußte, wo das Hostel ist - es ist ca. 5km außerhalb, jenseits eines Hügels. Also ging ich gleich einkaufen, um mir später den Weg zurück in den Ort zu sparen. Dann radelte ich los, das Hostel zu suchen. Am Gipfel des Hügels ist ein riesiges Hotel - ich frage mich, was es dort so großartiges gibt, daß sich ein solches Hotel dort rentiert (es kann höchstens der Golfplatz sein).

Kurz nach der höchsten Stelle zweigte eine kleine Straße ab, und ab dieser Stelle war der Weg zum Hostel sehr gut ausgeschildert. Dort war es sehr gemütlich - im Aufenthaltsraum war sogar ein Torffeuer - das gab es damals in den wenigsten Hostels (1996/1999 gab es das schon öfter). So konnte ich den Nachmittag und Abend gemütlich mit Lesen, Schreiben der letzten Urlaubskarten und Unterhaltung mit dem Hostel-Owner und den drei anderen Gästen verbringen.