Irland - Tour 2002 - Tag 23

Glenleighan -> Glenleighan

Wegbeschreibung Sonntag, 16.06.2002Länge
Glenleighan → Doocharry → Commeen → Glendowan → Churchhill → Drumbologe → Breenagh → Kingarrow → Fintown → Glenleighan67km
Σ1106km

Nachdem ich mit Breege abgeklärt hatte, daß ich noch eine Nacht bleiben könne, plante ich eine Rundtour in den Glenveagh National Park. Es war extrem windig, aber trocken. Ich hatte den Auftrag, die Entfernung zu den Pubs mit meinem Fahrradcomputer nachzuprüfen, da es am Vorabend zu "Streit" gekommen war, welcher Pub näher sei.

Als ich nach langem Frühstück endlich losfuhr, wollte Dillan mich unbedingt bis zur Hauptstraße begleiten. Also fuhr ich die Nebenstraße ziemlich langsam, sonst wäre er nicht mitgekommen. An der Hauptstraße angekommen verabschiedete er sich und bedankte sich nochmal für die Reparaturen an seinem Rad. Außerdem äußerte er den Wunsch, daß ich bald wiederkommen solle...

In rasanter Fahrt ging es runter nach Doonarry, wo ich zweimal kurz anhielt, um bei den Pubs die Entfernungen zu notieren. Weiter ging es in die Einsamkeit Richtung Nordosten, erst in Glendowan sah ich wieder Menschen. Zwischendurch machte ich aber diverse Stops für Photos.

In Churchill stellte ich anhand eines Hinweisschildes fest, daß das Visitor Center des National Park doch ein anderes Castle als das war, das ich meinte - es wären noch 14km bis dorthin gewesen, insgesamt also fast 30km mehr als geplant. Ich beschloß daher, auf das Visitor Center zu verzichten und mir stattdessen das Fußballspiel Irland-Spanien im nächsten Pub anzugucken.

Nach einem kurzen Stop an einem Kiosk für eine Banane und einen Schokoriegel ging es also in den Pub. Irland lag bereits 0:1 zurück. Das weitere Spiel war ein echtes Erlebnis, aber die Reaktionen der Iren waren noch interessanter. Beim 1:1 spendierte der Wirt Whiskey für die Erwachsenen und Cola für die Kinder, wobei die Dosierung des Whiskeys sehr großzügig erfolgte.

Während der Verlängerung gab es dann auch noch Chips (d.h. Pommes Frites), Chicken Wings, Sausages, Hot Dogs usw. Das Elfmeterschießen ging leider zugunsten der Spanier aus, die Siegesfeier der Iren hätte ich gerne gesehen. Immerhin klatschten die Pub-Besucher, als die feiernden Spanier nochmal im Fernseher gezeigt wurden.

Als ich wieder losfahren wollte, sah ich, daß mein Fahrrad gegen ein Auto gefallen war und dabei dem Auto eine ziemliche Schramme samt Delle verpaßt hatte. Ich versuchte, im Pub den Eigentümer zu ermitteln, es war aber nur dessen Frau auffindbar. Nach Begutachtung des Schadens meinte sie, daß das nichts ausmache. Ich fragte noch zweimal nach, da der Schaden doch nicht unerheblich war, aber sie ließ sich doch nicht davon abbringen.

Ich war noch nicht weit gekommen, als es zu regnen anfing. Dann nahm ich auch noch eine falsche Abzweigung. Als ich das gemerkt hatte und gerade wieder umkehren wollte, fand ich eine gute Portion Eierschwammerl (für Norddeutsche: Pfifferlinge).

Die weitere Fahrt war aufgrund des Regens ziemlich langweilig, die Hügel waren in Wolken. In Fintown traf ich wieder auf die Gruppe Rennradler, die ich gestern in Ardara gesehen hatte. Beim Einkaufen unterhielt ich mich mit der Ladenbesitzerin. Sie meinte nach kurzem Gespräch (ich hatte noch nicht erwähnt, wo ich her bin), daß ich aus Südbayern kommen müsse, wegen meines Akzents.

Als ich am Hostel ankam, kamen auch Edan und Breege mit Marianne und Declan gerade dort an. Eine deutsche Auswanderin und Freundin von Breege war schon im Hostel und hatte den Kessel aufgesetzt. Nach der ersten Tasse Tee ging ich erstmal duschen. Danach putzte ich die Schwammerl (nachdem ich Edan und Breege mehrfach erklärt hatte, daß sie nicht giftig seien) und briet sie mit etwas Zwiebel an. Edan und Breege durften probieren, die anderen kannten Eierschwammerl schon.

Als die 3 angekündigten Wanderer beim Hostel ankamen, zog ich mich wegen überfüllter Küche ins Wohnzimmer zurück. Später kochte ich mein Abendessen. Beim Essen im Wohnzimmer wurde es mir wegen des Kaminfeuers zu warm und ich zog meinen Pulli aus und hängte ihn über die Stuhllehne.

Edan fragte mich irgendwann, ob ich wüßte, was "Rare old stuff" wäre. Ich wußte es zwar, hatte aber noch kein Poteen (schwarzgebrannter Schnaps) getrunken. Nachdem die 3 Wanderer im Bett waren, holte Breege eine Flasche aus einem Versteck und ich durfte probieren. Schmeckt nicht schlecht, ist aber ziemlich stark!

Als Marianne und Declan vom Besuch einer Nachbarin zurückkamen, gab es eine zweite Runde Poteen. Wenig später verabschiedete sich Breege für den Abend, ich folgte ihr noch kurz in die Küche, um zu bezahlen, denn sie wollte am nächsten Morgen früh aufbrechen. Auch ich ging dann ins Bett.


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