Irland - Tour 1999 - Tag 25

Castlebar → Carrick-on-Shannon

Wegbeschreibung Dienstag, 24.08.1999Länge
Castlebar → (Turlough) → (Bellavary) → (Bohola) → (Swinford) → Culmore → Charlestown → Cloonmore → Roosky → Doecastle → Gorteen → Mullaghroe → Cloonlaogh → Boyle → Carrick-on-Shannon94km
Σ1567km

Heute Vormittag gab es leider Dauerregen. Deshalb wartete ich - in der Hoffnung, daß es aufhört - relativ lange, bis ich dann doch losfuhr. Ich hätte aber noch ein kleines bißchen länger warten sollen, denn kurz bevor ich Bellavary erreichte, gab es die erste kurze Regenpause. Beim Rundturm von Meelick packte ich dann die Regenklamotten ein, ich brauchte sie den Rest des Tages auch nicht mehr rauszuholen.

Dank kräftigen Westwindes ging es in relativ flotter Fahrt weiter. In Charlestown verließ ich die stark befahrene Hauptstraße und fuhr auf kleinen Nebenstraßen durch eine flache, sumpfige Gegend, die ziemlich menschenleer schien. Es gab zwar ab und zu mal ein Dorf (teilweise bis zu 5 Häuser), aber auch da war dann kein Mensch zu sehen. Die einzige größere Ortschaft dort war Roosky, und da mußte ich kurz anhalten - es wurde gerade für irgendein Fest der Ort geschmückt, und eine Girlande, die noch nicht hochgehängt war, blockierte die Straße.

In Boyle nutzte ich mal wieder meine Heritage Card (siehe Etappe 4/1999) aus und besichtigte die Boyle Abbey Ruinen. Erst als ich drin war, merkte ich an den steinernen Fratzen an den Wasserspeiern und Säulenkapitelen, daß ich hier schon mal war (siehe Etappe 39/1991). Die kleine Schleife, die ich damals von Carrick-on-Shannon aus gefahren hatte, hatte ich nicht auf die neue Landkarte übertragen, und an den Namen des Ortes konnte ich mich auch nicht mehr erinnern. Da das aber auch schon 8 Jahre her war, schadete der erneute Besuch nichts - es gibt inzwischen auch im Eingangsturm ein kleines Museum, daß 1991 noch nicht existierte.

Bei der Weiterfahrt zeigte sich direkt außerhalb von Boyle mal wieder der Vorteil des Fahrradfahrens. Die Straße war wegen einer Baustelle jeweils nur in einer Richtung befahrbar, so daß sich der Verkehr aufstaute. Ich konnte einerseits am Stau entlang nach vorne radeln, andererseits sagte mir dort einer der Arbeiter, daß der Pannenstreifen frei sei und ich dort sofort weiterfahren könne (aufgrund der Länge der Baustelle waren die Rotphasen der Ampel ziemlich lange)

Die Ampelphasen spürte ich noch bis nach Carrick-on-Shannon, es kam immer ein Schwung Autos und dann lange nichts. Dieses Mal mußte ich nicht lange nach dem Hostel suchen, denn ich wußte ja schon, wo es war (siehe Etappe 38/1991). Die ziemlich alte Hostel-Ownerin begrüßte mich gleich mit "Have you been here before? Your name is Andy, isn't it?", und das, obwohl mein letzter Besuch dort schon 8 Jahre her war und ich nicht angemeldet war!

Ich bekam ein Bett in einem Zimmer, in dem eigentlich noch 2 ältere Männer untergebracht waren. Aber diese beiden räumten freiwillig das Feld und zogen um in das 4-Bett-Zimmer, in dem ihre beiden Frauen bisher allein waren. Ich hatte Glück, denn ich blieb allein in dem Zimmer, die einzigen Gäste, die noch kamen, waren zwei schwäbische Mädels, die ein Zimmer im anderen Gebäudeteil bekamen.

Es war noch relativ früh am Nachmittag, und so machte ich noch einen langen Spaziergang einmal rund um die Innenstadt von Carrick. Dabei suchte ich auch gleich Pubs, in denen abends evtl. Musik geboten werden könnte. Das war in fast allen der Fall, ich schätze, daß das mit dem Shannon-Boot-Tourismus zusammenhängt, der in Carrick-on-Shannon ziemlich stark ist. Ich fragte bei einigen der Pubs nach, und erfuhr fast immer, daß irgendeine Band spielen würde. Nur bei einem sagte man mir, daß es sehr wahrscheinlich sei, daß abends ein paar Musiker kämen, aber darauf verlassen könne ich mich nicht. Dieser Pub wurde meine erste Wahl, denn ich hatte die Erfahrung gemacht, daß Bands zwar gut musizieren, aber die bessere Musik rauskommt, wenn ein paar Einheimische jeweils ihr Instrument mitbringen.

Auf dem Weg zurück ins Hostel erledigte ich noch den Einkauf für's Abendessen. Während des Kochens und Abendessens unterhielt ich mich mit den beiden schwäbischen Mädels. Die beiden hatten aber keine Lust auf Pub, so daß ich alleine losging. Im von mir ausgewählten Pub packten tatsächlich schon 2 Männer ihre Instrumente aus, später kam noch ein Dritter dazu - einer an der Gitarre + Gesang, einer an der Fiddle und einer an der Bodhran. Sie spielten sehr gut, und in den Pausen wurde ich vom Barkeeper und einem irischen Pärchen an der Bar interviewt.


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