England - Tour 2001 - Tag 6

Quantock Hill → Lynbridge

Wegbeschreibung Mittwoch, 15.08.2001Länge
Quantock Hill → Kilve → West Quantoxhead → Watchet → Old Cleeve → Blue Anchor → Dunster → Minehead → Selworthy → Allerford → Porlock → Countisbury → Lynmouth → Barbrook → Lynbridge69km
Σ464km

Heute früh war ich schon um 6 Uhr ausgeschlafen. Um 7 Uhr hatte ich alles gepackt und mußte nur noch frühstücken, bevor es losgehen konnte. Kaum hatte ich Tee gekocht, kamen die 3 Wardens runter, und wir frühstückten gemeinsam. Anschließend brach ich auf. Unten in Kilve suchte ich die Telefonzelle auf, um das Hostel in Lynton zu buchen - im Hostel Quantock Hills hatte das Telefon nicht funktioniert.

Bei Super-Wetter ging es nach Watchet, wo ich hoffte, eine Bank zu finden, denn meine Bargeld-Reserven waren fast aufgebraucht. Aber außer einer heftigen Steigung aus dem Ort Watchet heraus hatte der Umweg nix eingebracht. Es gab keinen Bank-Automaten und die Burgruine, die am Ortsende ausgeschildert war, bestand auch nur aus vielleicht 3 Quadratmetern überwuchertem Mauerrest.

Ein paar Kilometer weiter bei Dunster war eine größere Burg ausgeschildert, die ich dann auch besichtigte. Da ich noch einige Besichtigungen vorhatte, insbes. Mount Saint Michael's (siehe Etappe 11/2001)und diese Burg und Saint Michael bereits fast die Hälfte des Preises ausmachten, kaufte ich mir die National Trust Card.

Nach kurzem Fußmarsch durch die Gartenanlage erreichte ich den Burghof, wo ich erfuhr, daß die nächste Führung in wenigen Minuten beginnen würde. Bis dahin war schon eine kleine Ausstellung in einem Nebengebäude zugänglich, die ich mir auch gleich ansah. Dann ging es geführt durch die Innenräume, was aufgrund der Größe der Burg ziemlich lange dauerte.

Da ich auch noch das unterhalb der Burg gelegene denkmalgeschützte Dorf sehen wollte, suchte ich nach einer Abkürzung dorthin, aber es blieb mir nichts anderes übrig, als die 1,5km zur Hauptstraße und mehr oder weniger parallel zurück ins Dorf zu radeln. So toll war das aber nicht, nochmal würde ich in dieses Dorf nicht reinfahren.

In Minehead fand ich dann endlich eine Bank mit Geldautomaten, den ich auch gleich plünderte. Eine ältere Dame bestaunte währenddessen mein Fahrrad, insbesondere den Aufkleber mit den Flaggen aller von mir beradelten Länder. Sie sprach mich an, und es stellte sich heraus, daß sie eine ausgewanderte Nürnbergerin war. Nach kurzer Unterhaltung mit ihr fuhr ich weiter.

Plötzlich kam ich in ein Gebiet mit schlechtem Wetter - hinter mir war es wolkenlos und sonnig, vor mir war es wolkig und sogar nebelig. Auch die Temperatur fiel um einige Grade, ich mußte Armlinge und Beinlinge auspacken. Im nächsten Ort, Porlock, holte ich mir Pasties und Milch für die Mittagspause, die ich am Ortsende am Beginn der Mautstraße auf einer Aussichtsbank abhielt.

Frisch gestärkt ging es dann die Mautstraße mit gleichmäßig ca. 14% (laut Schild) Steigung bergauf ins Exmoor - die mautfreie Alternativstrecke wäre zwar kürzer, aber noch steiler gewesen. Laut Schild sollte mich als Radfahrer das 50p kosten, doch der Kassierer winkte mich durch und wünschte mir noch eine schöne Tour.

Oben angekommen war ich dann im Exmoor Forest National Park, aber woher das Forest in dem Namen kommt, ist mir nicht so ganz klar, da es so gut wie keine Bäume gibt. Beim Informationszentrum machte ich nochmal eine Bananenpause und genoß die Aussicht. Dann ging es hinunter nach Lynmouth, wobei die Bremsen Schwerarbeit leisten mußten, das Gefälle wurde stärker und stärker von anfangs 10% auf 25% ganz unten.

Um die 25%-Steigung von Lynmouth nach Lynton zu vermeiden, wollte ich die etwas längere Strecke außenrum nehmen. Das erwies sich als Fehler - denn die Ersatzstrecke hatte auch 16% Steigung, und die ging ein ganzes Stück (ca. 200m) höher, und dann ging es wieder bergab nach Lynton. Außerdem erwischte mich ein gewaltiger Platzregen auf der Strecke, so daß ich bis zum Hostel mehr schwamm als radelte.

Beim Einchecken buchte ich nicht nur das nächste Hostel, sondern auch das Abendessen, denn ich wollte nicht nochmal raus in den Regen, um einzukaufen. Außerdem holte ich mir noch die Genehmigung für die Nutzung der Waschmaschine. Ich bekam noch den Tip, sofort zu duschen, da demnächst eine Gruppe von Wanderern zurückerwartet wurde, den ich auch befolgte. Anschließend füllte ich die Waschmaschine - ich freute mich schon auf das frische Trikot morgen!

Beim Abendessen saß ich an einem Tisch mit einer Mutter samt Tochter und Sohn aus London, die einzigen nicht zur Gruppe gehörenden Gäste. Der Gruppenleiter der Wanderer sorgte hervorragend für uns vier - wir bekamen unser Essen von ihm persönlich jeweils als erste serviert. Nach dem Essen spielte ich mit der Familie noch 2 Runden Gin Romme (hatte ich zuvor noch nie gespielt), dann ging ich relativ früh ins Bett.


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