Wales - Tour 2000 - Tag 18

Cynwyd → Cynwyd

Wegbeschreibung Dienstag, 08.08.2000Länge
Cynwyd → Llandrillo → Pale → Llangynog → Pen-y-bont-fawr → Llanrhaeadr-ym-Mochnant → Pistyll Rhaeadr → Llanrhaeadr-ym-Mochnant → Pen-y-bont-fawr → Llangynog → Pale → Y Bala → Llanderfel → Cynwyd97km
Σ1045km

Nach dem Frühstück studierte ich die Karten. Daraufhin beschloß ich, noch 2 Tage in diesem Hostel zu bleiben und von hier aus Ausflüge zu unternehmen. Wegen des Regens ging ich den Tag sehr gemütlich an, ich ratschte noch ziemlich lange mit Joan, Richard und Bronwyn.

Als der Regen etwas nachließ, bin ich doch noch aufgebrochen. Bis kurz vor dem Höhepunkt der Tour auf 486m gab es Dauerregen mit ständig wechselnder Stärke - vom Niesel bis zum Platzregen, bei dem die Tropfen wieder hochspritzten. Nachdem ich den Wald unter mir gelassen hatte, ging es ins Heideland.

Als es wieder bergab ging, hörte der Regen plötzlich auf. Nachdem ich einen kleinen Felsvorsprung umkurvt hatte, lag vor mir ein idyllisches Tal mit Bäumen, Schafweiden und viel Sonnenschein. Es ging ein langes, gleichmäßiges Gefälle hinunter. Unten in Llangynog wollte ich mir was zur Brotzeit holen, aber der Laden dort hatte endgültig aufgegeben. Im nächsten Dorf, Pen-y-bont-fawr, machte der Ladenbesitzer gerade Mittagspause, also mußte ich weiter hungern. Erst in Llanrhaeadr-ym-Mochnant fand ich einen geöffneten Laden, wo ich Bananen, Schokoriegel und Milch fürs Mittagessen bekam.

Auf dem Weg zum Wasserfall gab es nochmal einen heftigen Schauer, den ich aber unter Bäumen abwarten konnte. Am kostenpflichtigen Parkplatz des Wasserfalls stellte ich mein Radl an den Zaun. Dann ging ich am Bach entlang zum höchsten Wasserfall von Wales. Der Bach überwindet hier ca. 80 Höhenmeter in einer großen und einer kleinen Stufe.

Am Wasserfall traf ich zwei Amerikaner, die nicht glauben konnten, daß ich auch dort war - sie hatten mich bei Llandrillo mit ihrem Auto überholt. Bevor ich wieder losfuhr, holte ich mir noch ein Eis an dem Kiosk, wo auch die Parkgebühren zu zahlen waren. Auf meine Frage, was das Parken eines Radls kostete, war die Verkäuferin total erstaunt, daß man die Straße überhaupt mit dem Radl fahren könne, und ließ mich kostenlos parken.

Auf dem Rückweg nahm ich eine andere Straße von LLanrhaeadr-ym-Monchant nach Pen-y-bont-fawr und sah zufällig (weil kein Schild dort war) einen keltischen Steinkreis. Dort machte ich nochmal Brotzeit. Dann ging es an den langen Aufstieg in Richtung Pale, den ich Stunden zuvor runtergerollt war. Mit zwei Pausen schaffte ich ihn auch.

Die Abfahrt nach Pale ging ganz schön in die Hände, die Straße war ziemlich rauh, und das dauernde Bremsen war auch anstrengend. Unten angekommen fuhr ich noch nach Bala, da es in Cynwyd ja keine Geschäfte gab. Ich kam gerade noch rechtzeitig zum Metzger - es war bereits 17:28 Uhr und um 17:30 machen so gut wie alle Läden dort dicht, mit Ausnahme des Supermarkts.

Ich rief noch zu Hause an, denn in Cynwyd gibt es nur ein Münz-, aber kein Kartentelefon. Vorher hatte ich noch meine Telefonkarte in einer etwas längeren Prozedur wieder aufgefüllt hatte - es gab ein paar Sprachschwierigkeiten. Jetzt waren es nur noch 15 weitestgehend flache Kilometer zurück zum Hostel. Um nicht schon wieder die gleiche Straße fahren zu müssen, nahm ich diesmal die kleine Nebenstraße auf der anderen Flußseite.

Einmal pausierte ich noch, um einen Regenschauer unter einem Baum "auszustehen", dann ging es ohne Verzögerung weiter zum Hostel. Dort angekommen duschte ich und machte mich ans Kochen: Lammkoteletts in Knoblauch-Rotwein-Sahne mit Reis. Den restlichen Rotwein teilte ich mir mit Joan, später bekam ich dafür von ihrem Weißwein.

Nach dem Essen schrieb ich Tagebuch, und dann las ich und unterhielt mich mit Joan. Sie war etwas nervös, weil noch eine Frau angemeldet, aber noch nicht eingetroffen war. Van kam erst um 21:30 Uhr, ab dann unterhielten wir uns zu dritt (d.h. die komplette Hostelbesatzung).


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