Wales - Tour 2000 - Tag 35

Groessford → Malvern Wells

Wegbeschreibung Freitag, 25.08.2000Länge
Groessford → Llechfaen → Llanfihangel → Tal-y-llyn → Trefecca → Tagarth → Three Cocks → Glasbury → Hay-on-Wye → Merbach → Bredwardine → Moccas → Blakemere → Tyberton → Madley → Clehonger → Hereford → Lugwardine → Hagley → Bartestree → Dormington → Tarrington → Trumpet → Ledbury → Little Malvern → Malvern Wells99km
Σ2048km

Weil ich heute eine ziemlich lange Strecke vor mir hatte, packte ich schon vor dem Frühstück alles - bis auf meine Hausschuhe - ein. Ich lud die Taschen - wieder mit einer Ausnahme: die Lenkertasche mit Kamera und Geld - auch schon aufs Fahrrad. Dann wartete ich vor dem großen Speisesaal darauf, daß das Frühstück fertig wurde. Dabei unterhielt ich mich mit einem älteren Radler. Die Warden wies uns dann darauf hin, daß das Frühstück heute im Gegensatz zu den beiden anderen Tagen im kleinen Eßzimmer serviert wird.

Nach dem Frühstück antwortete ich auf die Frage eines anderen Gastes, wie lange ich noch hier sei, mit "5 minutes". Er fragte daraufhin nach "no, not in this room, at the hostel!", worauf ich wieder mit "5 minutes" antwortete. Kurz drauf holte ich meine Lebensmittel aus dem Kühlschrank, zog meine Radlschuhe an und fuhr los.

Bis Glasbury tauchte hinter mir immer wieder der ältere Radler auf, ohne mich aber einzuholen. Bei Hay-on-Wye verließ ich Wales zum letzten Mal für diese Tour. Ich war ziemlich enttäuscht von der Stadt, mir war sie als besonders nett beschrieben worden - aber außer einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Bücher-Antiquariaten hat der Ort nix zu bieten. Ich hielt mich auch nicht länger auf, ich war nur kurz in einer Bäckerei, um Proviant zu holen.

Die weitere Fahrt wurde hauptsächlich dadurch geprägt, daß ich den angekündigten Thunderstorms entkommen wollte. Ich fuhr daher ziemlich zügig - da es flach das Wye-Valley entlangging, war das nicht allzu anstrengend. In Hereford erwischte mich der Regen doch, aber ich konnte dem kurzen Schauer in einen Laden entkommen. Ich holte mir ein Eis, und bis ich das geschleckt hatte, war der Regen vorrüber.

Auf der Weiterfahrt nach Ledbury wurde ich von ein paar Deppen in einem Auto angepöbelt, weil ich immer noch meine Wales-Flagge am Radl (zwischen Sattel und Gepäckträger) flattern hatte. In Ledbury besichtigte ich kurz die Innenstadt mit einem sehr schönen Pfahlbau-Fachwerk-Rathaus. Außerdem kaufte ich auch noch fürs Abendessen ein, denn ich wußte nicht, ob es in Malvern Wells einen vernünftigen Laden gibt. Kurz hinter Ledbury wurde ich nochmal von den Pöblern überholt. Ich stellte mich aber wieder taub, und so waren sie bald genervt und fuhren weiter.

In Malvern Wells hatte ich schon Bedenken, daß ich in dem langgestreckten Ort die JH übersehen hätte. Erst kurz vor Ortsende stand an einer Abzweigung ein Hinweisschild. Ich war jedenfalls froh, schon eingekauft zu haben, denn einen Laden hatte ich nach dem Verlassen von Ledbury nicht mehr gesehen. Es war ca. 15:15 Uhr, als ich beim Hostel eintraf - die Rezeption und die Räume waren aber noch bis 17 Uhr zu.

Ich setzte mich auf eine der Bank-Tisch-Kombinationen im Garten und las. Nach und nach trudelten immer mehr Gäste ein. Ca. 16:30 trieb uns ein Regenschauer in die Eingangshalle, aber nach ein paar Minuten konnten wir wieder ins Freie. Nach dem Einchecken gelang es mir tatsächlich, im viel zu kleinen Kühlschrank noch etwas Platz für mein Futter zu finden.

Ich war der erste in meinem Zimmer und konnte mir noch das beste Bett aussuchen. Als ich vom Duschen zurückkam, waren bereits fast alle der 8 Betten belegt - zwei Kinder und 4 Rennradler. Ich kochte - es gab gebratene Bananen mit Curry-Speck-Sahne-Reis. Danach habe ich gelesen, ferngesehen und mich mit zwei Australiern unterhalten.

Ich ging ziemlich müde ins Bett - die 4 Rennradler waren auch gerade dabei, sich schlafen zu legen. Auch die beiden Jungs kamen kurz drauf ins Zimmer. Als wir alle bereits schliefen, kamen 2 Männer mit viel Lärm reingestürmt und schalteten das Licht an. Sie suchten nach 2 leeren Betten, es gab aber nur noch eins - also rumpelten sie mit ihrem gesamten Gepäck wieder raus - mit Türenknallen usw. Einige Zeit später rumpelte einer der beiden wieder rein, und der war auch noch beleidigt, als einer der Rennradler ihn wegen des Lärms schimpfte.


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