Wales - Tour 2000 - Tag 31

Llangollen → Llanfair Caereinion

Wegbeschreibung Montag, 21.08.2000Länge
Llangollen → Chirk → Gobowen → Oswestry → Morda → Llansantfraid-y-Mechain → Pentre'r-beirdd → Welshpool → Cyfronydd → Llanfair Caereinion72km
Σ1725km

Nach der ruhigen Nacht - ich hatte den ganzen Schlafsaal für mich - war ich sehr gut ausgeschlafen. Ich frühstückte, packte alles aufs Rad und guckte vor der Abfahrt nochmal ins Internet, ob ich eine Nachricht von Bron bekommen habe. Leider war immer noch nichts bekommen.

Ich fuhr daher ins Ortszentrum (das Telefon im Hostel war kaputt), um sie von einer Telefonzelle aus anzurufen. Sie hatte gerade meine Nachricht im Internet beantwortet, aber zu spät. Wir vereinbarten, daß ich sie wieder anrufe, wenn ich in Welshpool angekommen bin - sie kann es kaum noch erwarten, mich kennenzulernen.

In Chirk fuhr ich den Hügel zum Castle hoch, nur um festzustellen, daß Montags geschlossen ist. Weiter ging es durch England, auf Nebenstraßen nach Oswestry. Dort holte ich mir Pastries für die Brotzeit und Bananen und Milch. Dann begab ich mich zum Marktplatz, wo ich Mittagspause machte. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit einem Engländer, der mich wegen der Wales-Flagge an meinem Rad angesprochen hatte.

Nachdem ich noch eine Kirche besichtigt hatte, kam er mir nochmal entgegen, und wir winkten uns zu. Etwas südlich von Oswestry verließ ich die stark befahrene A483 und fuhr das Tal des Vyrnwy entlang bis zur Abzweigung nach Welshpool, dann ging es ebendorthin über ein paar steile Hügel. Dort angekommen suchte nach einer Telefonzelle, die ich vor der Tourist Info fand.

Ich rief Bron an, und sie wollte mich mit dem Auto abholen, weil sie 8 Meilen außerhalb wohne (das war das erste Mal, daß sie erwähnte, nicht IN Welshpool zu wohnen). Ich meinte aber, daß es sinnvoller wäre, wenn ich zu ihr radeln würde. Sie beschrieb mir den Weg nach Llanfair Caereinion (dort hätte ich schon sein können, wenn ich nicht nach Welshpool abgebogen wäre - von der Abzweigung war es gleich weit nach Llanfair wie nach Welshpool), dort wollte sie mich am Bahnhof abholen.

Eine halbe Stunde später sah ich eine Frau am Ortseingang von Llanfair Caereinion stehen, die mir zuwinkte: Bron. Nachdem ich abgestiegen war, wurde ich herzlichst begrüßt (inkl. Umarmung). Dann gingen wir zu Fuß durch den Ort. Auf der Brücke über die Bahnlinie trafen wir auf einen älteren Herrn, der vor ca. 50 Jahren aus Deutschland ausgewandert war - er sprach immer noch perfekt Deutsch. Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm gingen wir weiter.

Bron warnte mich schon mal vor ihren Hunden - alles unbekannte wird erstmal angebellt. Ich als echter Hunde-Nicht-Liebhaber war voll begeistert, auch die Hunde hatte sie vorher nicht erwähnt. Als wir bei Bron's Haus ankamen, hörte ich die beiden Tiere schon bellen. Bron beruhigte die Hunde erstmal und verbannte sie vorläufig in den Garten, aber auch dort bellten sie erstmal weiter.

Nach ein paar Minuten waren sie ruhig und dann durften sie mich beschnuppern. Als einer der beiden an mir hochspringen wollte, genügte glücklicherweise ein kurzes, lautes "No" meinerseits, um ihn davon abzuhalten. Es dauerte nicht lange, bis sie das Interesse an mir verloren. Ich bekam erstmal eine große Tasse Tee (ca. 1 Pint), dann machte ich mich frisch und zog mich um. Wir unterhielten uns eine Weile.

Dann bekam ich eine Führung durch den Garten, wo ich die Hühner und Gänse kennenlernte. Zurück im Wohnzimmer trauten sich auch noch die beiden Katzen zu mir. Ich meldete im Mudcat Cafe kurz, daß ich gut angekommen sei. Bron machte sich ans Kochen fürs Abendessen, ich half dabei, indem ich die Äpfel für den Nachtisch schälte und schnitt. Kurz bevor das Essen (Lammbraten mit Brat- und Salzkartoffeln, Blumenkohl, Karotten und Gravy und Minzsoße, zum Nachtisch gab es Apple Crumble) kam Jim, der Ehemann von Bron, von der Arbeit heim.

Anschließend ratschten wir und tranken Bron's selbstgemachten Erdbeerwein (sehr lecker!). Später kam der Nachbar und Freund Clive vorbei, um mich zu "besichtigen", noch später, als er wieder zu Hause bei den Kindern war, kam auch seine Frau Vivian. Gegen 21:30 Uhr gingen Bron und ich in den Pub - Vivian war wieder bei Clive, und Jim hatte Bereitschaftsdienst.

Im Pub erzählte Bron der Wirtin, daß ich aus Deutschland sei, worauf sie Bron fragte, was ich denn trinken wolle. Als ich daraufhin selbst bestellte, war ihr das sehr peinlich, daß sie gedacht hätte, ich spräche kein Englisch. Ich traf auch noch 2 Musiker-Kollegen von Bron, die aber nicht online im Mudcat Cafe sind. Nach 2 Pints gingen wir wieder heim, und Bron zeigte mir das extralange Gästebett (siehe Etappe 7/2000).


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