Irland - Tour 1991 - Tag 6

Arthurstown → Inchbeg

Wegbeschreibung Montag, 22.07.1991Länge
Arthurstown →[Fähre]→ Passage East → Harristown Tomb → Waterford → Mullinavat → Kilmogue Tomb → Knocktopher → Kells → Kilkenny → Inchbeg97km
Σ387km

Von der Herberge fuhr ich mit 2 anderen Gästen nach Ballyhack. Während des Wartens auf die Fähre (min. alle 30 Minuten) nach Passage East versuchten wir, in die Turmburg in Ballyhack zu gelangen. Der Schlüssel war aber nicht aufzutreiben, an der angegebenen Adresse machte niemand auf. Also mußten wir uns mit einem Blick durch das Gitter am Eingang begnügen.

Wir fuhren dann gemeinsam Richtung Süden, um uns das steinzeitliche Harristown Tomb anzugucken. Es hatte sich aber zu gut versteckt, so daß wir es nicht fanden. Ein kleines Stück nach der Stelle, wo laut Karte das Grab hätte sein sollen, trennten sich unsere Wege. Die beiden wollten weiter Richtung Dungarvan, während ich wieder nordwärts Richtung Waterford und Kilkenny wollte.

Für Waterford hatte ich eigentlich ein bis zwei Stunden zum Anschauen eingerechnet. Bei der Fahrt Richtung Innenstadt sah ich aber nichts, was einen längeren Aufenthalt gerechtfertigt hatte, nur eine dreckige Industriestadt (u.a. Waterford Kristall-Glas). Ich überquerte also die Suir und fuhr weiter nach Norden.

Ich wollte ein weiteres Steinzeitgrab aufsuchen, aber auf dem vermeintlichen Weg dorthin landete ich nur auf einem Bauernhof. Als ich gerade umkehren und zur Hauptstraße zurück wollte, sprach mich der Bauer an. Ich erzählte, warum ich bei ihm gelandet war, und er schickte seinen Sohn los, etwas zu holen (was, hatte ich nicht verstanden). Kurz darauf erschien der Sohn wieder mit zwei Steinaxt-Klingen, einem Mörser (ein fast kugelförmiger Stein und einer mit einer dazupassenden ausgeriebenen Mulde) und ein paar Feuerstein-Pfeilspitzen. Die beiden erklärten mir stolz, daß sie all diese Gegenstände auf ihren Feldern gefunden hatten.

Danach erklärten sie mir noch den Weg zum Kilmogue Megalithic Tomb, daß ich dann auch tatsächlich fand. Es ist schon beeindruckend, was für gewaltige Steine damals ohne Kran und Lastwagen für den Bau der Grabmale benutzt wurden.

Weiter ging die Fahrt. Die nächste Sehenswürdigkeit war der Kilree Round Tower und ein Hochkreuz. Die Kühe, die um den Turm und das Kreuz herum weideten, waren glücklicherweise sehr friedlich und interessierten sich überhaupt nicht für mich.

Bevor ich zur Kells Priory kam, wurde ich an der Kreuzung in Kells noch aufgehalten. Ein Trauerzug querte die Straße, und da wollte ich natürlich nicht mittendurch - ich war auch ganz froh über die kleine Ruhepause. Auch dieses ehemalige Kloster ist heutzutage nur noch als Ruine erhalten. Es ist übrigens nicht das Kloster, in dem das Book of Kells entstand.

In Kilkenny hielt ich mich nicht lange auf. Ich wollte am nächsten Tag von der Jugendherberge Folksrath Castle aus nochmal nach Kilkenny kommen. Ich ging nur kurz zum Einkaufen und fuhr weiter zum Hostel. Das Castle besteht nur aus einem einzigen, mehr oder weniger quadratischem Turm, der von einer Gartenmauer umgeben ist, also mehr ein Wohnturm als eine Burg. Von dieser Sorte gibt es relativ viele Burgen in Irland.


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