Irland - Tour 1991 - Tag 32

Glenhest → Keel

Wegbeschreibung Samstag, 17.08.1991Länge
Glenhest → Newport → Rosturk → Mulrany → Dooghbeg → Bolinglenna → Glassilaun → Belfarsad → Achill → Achill Sound → Cashel → Bunacurry → Keel63km
Σ2475km

Bis Michael und ich nach Newport geradelt waren, hatte es auch Thomas per Anhalter bis dorthin geschafft. Ich ging erstmal in die Telefonzelle und reservierte uns im Hostel in Keel 3 Betten. Ich kündigte auch an, daß wir nicht alle gleichzeitig eintreffen würden, was den hostel warden verwunderte, bis ich erklärte, daß wir getrennt reisen.

In relativ flotter Fahrt ging es Mulrany. Dort verpaßten wir zunächst die Abzweigung auf die Corraun-Halbinsel, aber das merkten wir glücklicherweise ziemlich schnell, so daß wir nur ein paar hundert Meter Umweg hatten. Wir fuhren entlang der Südküste der Halbinsel bis nach Achill und dann über die Drehbrücke nach Achill Sound.

Dort wollte Michael die längere Strecke entlang der Südküste nehmen. Mir ging es nicht so gut, so daß ich mich für die direktere Strecke entschied. Weiter ging es also bei schönstem Wetter allein über die Hügel der Achill Island. Im Hostel in Keel erfuhr ich dann, daß Thomas bereits eingetroffen war, aber inzwischen zum Böll Village gegangen war, einem Geisterdorf, daß Heinrich Böll in seinem "Irischen Tagebuch" beschreibt.

Ich machte mich auf den Weg dorthin, aber schon nach ein paar hundert Metern kam mir Thomas entgegen. Wir beschlossen, in den Pub zu gehen, um etwas zu trinken. Ich ging schnell ins Hostel zurück, um für Michael eine Nachricht, wo wir sind, zu hinterlassen. Dort waren auch die zwei Mädels, denen ich meine Gaskartusche geschenkt hatte (siehe Etappe 15/1991). Später kam Michael auch noch dorthin.

Wir 3 beschlossen, auch heute wieder zusammen zu kochen. Michael hatte keine Lust, mit einkaufen zu gehen, so gingen Thomas und ich zu zweit. Inzwischen war starker Nebel aufgezogen, man konnte nicht sehr weit sehen. So machten wir uns auf die Suche nach Geschäften.

Wir fanden eine kleine Metzgerei, und da gab es drei "Lamb-Choplets" (Lammkoteletts), die ihrer Größe nach aber eher von einem ausgewachsenen Hammel stammen mußten. Das machte uns aber nix, wir nahmen sie trotzdem. In einem kleinen Kramerladen holten wir dann noch Kartoffeln und Zwiebeln. Daraus brieten wir dann Bratkartoffeln mit Lammkotelett, um das uns alle anderen Hostelbewohner beneideten.

Abends gingen wir mit einem Mädel aus dem Hostel in den Annexe Inn, der ein Schild "Irish Music tonight" im Fenster hängen hatte. Es stellte sich jedoch heraus, daß die Musiker zwar gut, aber doch "nur" Beatles-Songs und andere Pop-Songs sangen. Deshalb wechselten Michael, Thomas und ich nach dem ersten Bier zu dem Pub, in dem wir schon nachmittags waren. Dort gab es dann irische "Hausmacher"-Musik in guter Qualität und noch zwei weitere Pints!

Ziemlich spät in der Nacht kam jemand mit lautem Getöse noch ins Zimmer. Es war der Sänger aus dem Annexe Inn, der uns drei aufweckte. Mitten in der Nacht wachte ich nochmal auf und schaffte es gerade noch bis zur Toilette, bevor sich mein Magen von den Bierchen wieder trennte.


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