Wegbeschreibung Sonntag, 11.08.1991 | Länge | |
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Kilkee → Bealaha → Doonbeg → Mountrivers Bridge → Kilmurry → Quilty → Spanish Point → Rinneen → Lahinch → Liscannor → Cliffs of Moher → Lisdoonvarna → Kilfenora → Leamaneh → Caherconnell → Ailwee Cave → Corkscrew Hill → Toomaghera → Lisdoonvarna | 115km | |
Σ | 1957km |
Der erste Teil der heutigen Etappe verlief ohne große Ereignisse. Ich kam an einigen Thatched Cottages (Strohgedeckte Hütten) in sehr verschiedenen Zuständen von frisch renoviert bis kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch vorbei. Dank eines leichten Südwestwinds kam ich relativ gut voran.
Ab Lehinch wird der Verkehr dann deutlich dichter, insbesondere die Reisebusse von Limerick zu den Cliffs kommen hier in sehr großer Zahl vor. In Derreen wird die Straße richtig steil. Auf knapp 2 Kilometern vom Ortseingang bis zum Touristenparkplatz müssen 200 Höhenmeter überwunden werden. Vom gut besuchten Parkplatz sind es nur wenige Meter bis zu den Klippen.
Es ist schon beeindruckend, von den 200 Meter hohen Klippen fast senkrecht runter ins Meer zu schauen. Und man kann hier bis direkt an den Rand vorgehen, da ist kein Zaun, der einen aufhalten würde, nur ein Warnschild. Nach dem ersten Blick in die Tiefe ging ich zuerst zu dem Aussichtsturm - wozu noch ein Turm, wenn man sowieso schon 200 Meter über dem Meer steht? - und noch ein kleines Stück weiter. Ich hatte einen tollen Blick auf die Arans und auf die Nordküste der Galway Bay.
Ich kehrte um und ging noch ein gutes Stück vom Parkplatz in die andere Richtung auf den Klippen entlang. Nachdem ich ein paar Photos gemacht hatte, bat mich eine Französin, von ihr und ihren Freundinnen ein Photo zu schießen. Bis sich alle gruppiert hatten, hatte mir jede von ihnen ihre Kamera gegeben - jede wollte ihren eigenen Schnappschuß! 7 Photos später wurde ich von ihnen entlassen.
Auf dem Parkplatz machte ich Brotzeit, bevor ich weiter nach Lisdoonvarna fuhr. Es war erst kurz nach 14 Uhr, als ich dort im Hostel ankam. Da zu der Zeit die Sanitärräume (und die Küche) gerade gereinigt wurden, hätte ich nicht duschen können. Daher beschloß ich, noch eine Runde durch den Burren zu drehen. Ich lud also mein Gepäck ab und durfte kurz in die Küche, um ein paar Sachen in den Kühlschrank zu legen.
Mit kleinem Gepäck - etwas Proviant, Trinkwasser und Kamera - ging es zunächst Richtung Kilfenora. Das Burren Visitor Centre war geschlossen, also fuhr ich weiter Richtung Westen bis zum Leamaneh Castle. Dieses zerfallene Gebäude ist eher ein Herrenhaus als eine Burg, nur ein Schild hält davon ab, in der Ruine rumzuklettern (lohnt sich nicht!).
Weiter ging es Richtung Norden, hinein in das Karstgebiet des Burren. Der Boden besteht hier aus zerfurchten Kalksteinplatten, in deren Ritzen sich zum Teil Pflanzen halten, die sonst nur in den Alpen wachsen. Die Straße führt fast direkt am Caherconnell Stone Fort vorbei, einem steinzeitlichen Ringfort, das allerdings ziemlich klein ist (verglichen mit dem Grianan of Aileach oder Dun Aengus).
Ein paar Kilometer weiter steht das bekannteste Dolmen-Grab Irlands, der Poulnabrone Dolmen. Rund um in herum haben Touristen eine Vielzahl von Imitationen gebaut, in etwa im Maßstab 1:20 (Original: 3 Meter, Kopie 30 Zentimeter). Wieder ein paar Kilometer weiter gibt es einen weiteren Dolmen, der aber ein ganzes Stück kleiner ist.
Kurz vor Ballyvaughan geht eine kleine Stichstraße zur Ailwee Cave ab. Dort deponierte ich meine Provianttasche in einer der Gepäckboxen und kaufte mir eine Eintrittskarte in Form einer orangen, kreisrunden Plastikscheibe mit Loch (Studentenrabatt!). Während des Wartens auf den Beginn der Führung besichtigte ich das Souvenir-Angebot, allerdings ohne etwas davon zu kaufen.
Endlich kam die kaum verständliche Durchsage, daß die Führung beginnen würde. Der Führer nahm mich aber nicht mit - es waren erst die grünen Scheiben dran (und ich dachte, ich hätte als einziger Student der Gruppe eine orange Scheibe, aber die Farbe bedeutete einfach: die Farben wurden in der gleichen Reihenfolge vergeben wie die jeweilige Gruppe in die Höhle geführt wurde). In der Höhle gibt es einige schöne Tropfsteinformationen zu sehen, und ziemlich weit hinten wurden auch Bärenknochen gefunden. In der Höhle ist es relativ kühl, man sollte also einen Pullover mitnehmen!
Nach der Höhlenbesichtigung fuhr ich auf der N67 zurück Richtung Lisdoonvarna. Dabei war die Corkscrew Hill Road zu überwinden, ziemlich steile Serpentinen. Oben angekommen wurde ich auf dem Aussichtsparkplatz mit Beifall der Autofahrer empfangen. Zurück im Hostel war ich ziemlich ko. Nach Duschen, Kochen und Abendessen unterhielt ich mich nur noch kurz mit den anderen Hostelgästen, bevor ich mich ins Bett zurückzog und ziemlich schnell einschlief.